Panoramen locker aus der Hüfte, geht das überhaupt?
Für Panoramaaufnahmen braucht man eine gute Kamera-Objektiv-Kombination, ein stabiles
Stativ mit Panoramateller, ganz wichtig auch ein Nodalpunktadapter und natürlich last but
not least eine teure Panoramasoftware. Stimmt das? Es stimmt, aber es geht auch anders, zumindest dann, wenn man nicht eine große Plakatwand damit bedrucken will.
Man muß nur ein paar kleine Regeln beachtet, dann sind oft erstaunliche Ergebnisse möglich und das nicht nur mit einer
DSLR-Ausrüstung. Grundvoraussetzung für das Gelingen ist ein ruhiger und möglichst waagerechter Schwenk des Oberkör-
pers mit der Kamera entlang der Horizontlinie, wobei sich die einzelnen Bilder ca. 25-30% überdecken sollten.
Idealerweise wählt man das Hochformat, damit im fertigen Bild nicht nur in der Breite "viel drauf" ist.
Bild: Panorama am Wiederberger Horn, ÖsterreichFür Panoramen stellt man einmal aufs Motiv scharf und schaltet dann den Autofokus ab. So wird verhindert, dass sich der
Schärfepunkt bei der Aufnahmereihe verändert. Ich pesönlich fotografiere meine Freihandpanoramen anschließend in der
Blendenvorwahl (Av). Kleine Belichtungsunterschiede gleiche ich dann am PC einfach aus. Mit etwas Übung kann man so auch
360° Panoramen in mehreren Reihen aufnehmen, wobei das natürlich die Ausnahme sein sollte und man dann lieber auf ein
Stativ zurückgreifen sollte. Nur manchmal hat man das einfach nicht verfügbar...
Aber auch mit einer Kompaktkamera kann man im Automatikmodus und Blitz recht gute Ergebnisse fürs Fotoalbum erzielen.
Folgendes Panorama wurde im Museum "Tiroler Bauernhöfe" aufgenommen.
Bild: Unfertiges Panorama nach der MontageJetzt noch zuschneiden und ein wenig die Belichtung und Farben korrigiert und fertig ist ein Indoor-Panorama, welches das
alte Klassenzimmer doch recht gut zeigt.
Bild: altes Klassenzimmer im Museum "Tiroler Bauernhöfe"Aber ein Panorama ist nicht nur das aneinanderreihen von Fotos. Auch mehrere Bildreihen lassen sich so kombinieren. Gerade
dort, wo Spiegelreflexfotografen auf ein ordentliches Weitwinkelobjektiv setzen können, müssen Kompaktkamerabesitzer eben
ein wenig tricksen, um alles auf ein Bild zu bekommen...
Bild: Unfertiges Panorama nach der MontageDieses Bild wurde aus vier Fotos (Querformat) wobei die Bilder im Quadrat aufgenommen wurden. Mit dem ersten Bild habe ich
oben links begonnen, dann oben rechts, unten rechts und unten links und so sieht das dann nach der Bearbeitung des zusam-
mengesetzen Panoramas aus:
Bild: Häuserzeile in InnsbruckWie bekomme ich nun aber die einzelnen Fotos ordentlich zu einem Panorama zusammen-
gefügt? Das ist doch bestimmt sehr aufwändig?Auch da muß ich widersprechen. Kostenlose Software schafft hier sehr gute Ergebnisse. Das Bild ganz oben wurde mit Hugin,
einem kostenlosen OpenSource Programm, zusammengefügt. Für die anderen Panoramen habe ich die für Windowsanwender
kostenlos downloadbare Windows Live Fotogalerie benutzt. Einfach Bilder auswählen und auf Panorama erstellen klicken - fertig.
Man sieht, es kann auch ohne überragende Technik ein gutes Ergebnis erziehlt werden, welches - wie im ganz oben gezeigten
Panorama - nicht nur fürs Urlaubsfotoalbum geeignet ist. Zumindest sollte man sich diese Option für den nächsten Ausflug merken
und ausprobieren. Übung macht auch hier den Meister.
Hat man dann einmal gefallen daran gefunden und möchte sich auch an 360° oder gar Kugelpanoramen versuchen, geht natürlich
kein Weg an der oben genannten Ausrüstung vorbei.
Kostenlose Software im Netz:
Übrigens, ein paar meiner Freihand-Panoramen findet man in einer zoom- und schwenkbaren Version in voller Größe auf meiner
Homepage unter
http://kuehne24.de/panoUnd nun wünsche ich viel Spaß bei Ausprobieren! 
